Bau-Auslese Manuel Pestalozzi


Bau-Auslese Manuel Pestalozzi - Texte und Artikel über Architektur und das Bauwesen

————Begegnungen mit Architektur————

Link zu Fotos vArt déco in Zürich

Art déco in Zürich, 1. Mai 2019

Ich habe mich mit diesem kaum erforschten Baustil (eigentlich dem letzten "Stil" der Geschichte) etwas näher auseinandergesetzt. Wie manifestiert er sich in Zürich? Neben einer entspannten Recherche bin mit der Kamera ein paar Mal durch die Stadt gestreift. Resultat war ein Artikel für Swiss Architects. Diese Fotostrecke ergänzt jenen Beitrag.


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Reihenhäuser, Kumaon, 1. Oktober 2014

Der Distrikt Kumaon gehört zum indischen Bundesstaat Uttarakhand und befindet sich im Hügelland des Vorhimalayas, westlich der Grenze zu Nepal. Es ist ein strukturschwaches Gebiet, die Menschen bewirtschaften die Terrassen, die sie den Steilhängen abgerungen haben. Gewohnt wird in Reihenhaustypen, die oft in die Hangstufen hineingebaut sind. Zusammen mit den gepflästerten, mit Mauern eingefassten Vorplätzen wirken die abgelegenen Dörfer erstaunlich urban. Die historische Bausubstanz mit ihren traditionellen Holzschnitzereien ist allerdings in Gefahr. Aus Kostengründen wird heute mit Beton gebaut. Ich erhielt den Auftrag, für eine kleinere Dokumentation (siehe auch auf issuu.com) Fotos zu schiessen. Einige sind auf dieser Website zu sehen.


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Provinziell-kolonial, Mawlaik, 28. August 2013

Von 1886 bis 1948 war Myanmar (Burma) eine britische Kolonie. Mawlaik am Oberlauf des Flusses Chindwin wurde als britisches Verwaltungszentrum gegründet. Seit 1948 ist hier baulich nicht mehr viel geschehen. Die weitgehend erhaltene Kolonial-Architektur ist so etwas wie eine "Moderne der anderen Art": Lokale Traditionen und Materialien wurden pragmatisch für eine nüchterne, dem Klima angemessene Architektur verwendet. Der Faktor Repräsentation scheint hier definitiv eine zweitrangige Rolle gespielt zu haben. Die nüchterne Fachwerk-Bauweise spielt im Lande als "koloniales Erbe" bei neuen Schulhäusern und Klöstern noch heute eine wichtige Rolle. Für mehr (und grössere) Fotos aus Mawlaik Foto anklicken.


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Alpiner Expressionismus, Avoriaz, 17. Juni 2012

Dieser Skiort aus der Retorte liegt auf 1800 Metern über Meer und ist via Seilbahn aber auch durch eine Strasse mit dem Tal der Dranse, welche in den Genfersee fliesst, verbunden. Prägend sind die Dachformen, konzipiert als Unterlage für den Schnee, hier der definitive Formgeber. Holz als Latten und Schindeln dient als Verkleidung. Zur Zeit meines Besuches (ein Samstagnachmittag) war der Ort vollkommen ausgestorben und erinnerte mit seiner teils etwas hinfälligen Beplankung an den angejahrten Set eines Westerns. Inspirationsquelle für den Besuch waren ein Artikel in der NZZ und das Buch meines Freundes René Furer. Für mehr (und grössere) Fotos aus Avoriaz Foto anklicken.



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Stile Liberty, San Pellegrino Terme, Juni 2010

Stile Liberty ist die italienische Variante des Jugendstils – und er ist der Stil von San Pellegrino in der Provinz Bergamo, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts zum mondänen Kurort aufsteigen wollte. Grand Hotel, Casino, Einkaufspassage, Wohnhäuser – die eleganten, geschwungenen Linien und organischen Gestaltungsmotive existieren weiter. Hier bröckeln sie ab, dort werden sie liebevoll restauriert. Es ergibt sich ein erstaunlich stimmiges Gesamtbild. Man muss es gesehen haben. Für mehr (und grössere) Fotos aus San Pellegrino Terme Foto anklicken.



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Keeling House, Bethnal Green, London, Oktober 2004

Die vier Maisonette-Türme in diesem armen Quartier im Osten Londons entstanden Ende der 1950er-Jahre als sozialer Wohnungsbau. Sie sind an einen gemeinsamen Erschliessungstum angedockt. Entworfen wurden sie von einem der bekanntesten britischen Architekten jener Zeit, Sir Denys Lasdun. Mittlerweile hat die Gentrification eingesetzt. Munkenbeck + Marshall Limited verwandelten das faszinierende Experiment in eine kleine "Gated Community". Siehe auch meinen Artikel in architektur+technik. Für mehr (und grössere) Fotos aus Bethnal Green Foto anklicken.



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HfG auf dem Kuhberg, Ulm, September 2005

Der als bedeutendstes architektonische Werk des Schweizer Bauhaus-Schülers Max Bill geltende Gebäudekomplex, realisiert von 1950 bis 1955, beherbergt heute nicht mehr die Hochschule für Gestaltung, sondern eine naturwissenschaftliche Fakultät der Universität. Fast alles scheint noch im Originalzustand zu sein und ungestört vor sich hin zu schlummern. Es ist ergreifend, wie man hier mit einem minimalen Budget ein Maximum an Gutem Design herausholte. Minimalismus in seiner eindrücklichsten Form, die keine Furcht vor der Fuge kennt. Für mehr (und grössere) Fotos der HfG Foto anklicken.



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Art Déco in Tulsa, Oklahoma, USA, Mai 2003

Zwischen den beiden Weltkriegen erlebte Tulsa dank dem Erdöl einen Boom. Den Reichtum widerspiegelt die Architektur aus jener Epoche, die sorgfältig gehegt und gepflegt wird. Die Eleganz der Art Déco-Ornamente zeigt sich in vielen gediegenen Details und im soliden Handwerk, das man sich damals leistete. Die Lift-Lobbys sind öffentlich zugänglich, es ergäbe sich ein interessanter Nolli-Plan. In Tulsa stehen die ersten Werke von Bruce Goff (1904-1982), auch Frank Lloyd Wright durfte hier bauen. Für mehr (und grössere) Fotos aus Tulsa Foto anklicken.



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Dhaka, 18. Januar 2008, Parlament von Bangladesch

Dank den Bemühungen von Elisabeth Fahrni Mansur, The Guide Tours Ltd., durften wir das epochale Werk des amerikanischen Architekten Louis I. Kahn besuchen. Damals regierte das Militär. Innenaufnahmen durften leider keine gemacht werden. Der ganze Bezirk war abgeriegelt und verödet, wie auch das Gebäude selbst. Interessant ist der Vergleich mit dem Film My Architect von Kahns Sohn Nathaniel aus dem Jahr 2003. Bei seinem Besuch schien das Areal frei zugänglich gewesen zu sein. Besonders eindrücklich fand ich den Umgang mit dem Tageslicht im Innern des Parlamentgebäudes. Die sichtbaren Anbauten umringen einen schluchtartigen Korridor um den Plenarsaal im Zentrum. Für mehr (und grössere) Fotos aus Dhaka Foto anklicken.



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Ivrea, 30. Mai 2009

Ivrea, eine Kleinstadt in Norditalien, am Eingang zum Aostatal, ist die Heimat des Büromaschinenherstellers Olivetti (heute längst nicht mehr ein selbständiges Unternehmen und nur noch ein Schatten seiner einstigen Grösse). Die Firma baute intensiv, besonders zwischen den 1940er und den 1970er-Jahren. Heute positioniert sich Ivrea als Open Air-Architekturmuseum in den Reiseführern. Ein Besuch der Stadt lohnt sich für Architekturinteressierte: Neben Fabrikbauten entstanden auch Wohnquartiere, die stark an Werkbundsiedlungen nördlich der Alpen erinnern. Stil und Design war – wie auch bei Olivettis Erzeugnissen – immer ein wichtiger Faktor. Die hohen Ansprüche spornten die Planenden zu Höchstleistungen an. Für mehr (und grössere) Fotos aus Ivrea Foto anklicken.