Bau-Auslese Manuel Pestalozzi


Bau-Auslese Manuel Pestalozzi - Texte und Artikel über Architektur und das Bauwesen

————Ein Blögli————

Weihnachtskugeln Sihlcity

Sihlcity, 24. Dezember 2011

Vertraute Farben und Formen zum Jahresende. Auch das noch relativ neue Einkaufscentrum Sihlcity in Zürich lässt da nichts anbrennen. Die Foto kommt zwar aus der Konserve, stammt aber vom diesjährigen Anlauf aufs Christfest. In den Kugeln spiegelt sich eines der Atrien, über welche die Läden erschlossen sind. Was man nicht sieht: Sie hängen über einem Beet aus Weihnachtssternen. Ich wünsche allen Freundinnen und Freunden dieser Website schöne Festtage und fürs neue Jahr alles Gute!


Hallenbad Oerlikon

Hallenbad Oerlikon, 9. Dezember 2011

War schon lange nicht mehr hier. Früher gab es in diesen Garderoben eine diskrete Buntheit, und aus den Oberlichtern wuchs das Efeu vom Dach in den Raum hinab. Nun heisst es: Ästhetikkommission der Stadt Zürich meets Tinto Brass. Das helle Grau der Blechkästchen hätte einst alle Zeitungsautomaten im öffentlichen Raum zieren sollen. Die runden Spiegel scheinen aus einer Requisitenkammer für Erotikfilme der 1980er-Jahre zu stammen. Sie passen hierher wie eine Faust aufs Auge.


Kirchenkuppel in Schwamendingen

Luegislandstrasse, 4. Dezember 2011

Die Kuppel der Serbisch-orthodoxen Kirche bereichert die Skyline von Zürich-Schwamendingen. Nicht nur wird die Gemeinschaftshalle aus den 1960er-Jahren mit einem neuen Dachaufbau versehen, auch der Eingangsbereich erhält mit viel Marmor einen repräsentativen Auftritt. Form und Stil stammen aus der Ferne. Sie werden liebevoll nach Vorlagen aus der Heimat gestaltet. Die Diskrepanz zu den leicht erschöpft wirkenden Mehrfamilienhäusern der Umgebung ist markant. Doch für die Betroffenen ist die vertraute Erscheinung dafür vielleicht umso märchenhafter.


Hürlimann-Areal, Lift

Hürlimann-Areal, 19. November 2011

Kurz bevor die Sonne durch den Nebel brach, bin ich in Zürich an der Sihl auf diesen Liftturm des Architekten Thomas Schregenberger gestossen. Er ist öffentlich und befördert in seiner Glaskabine Passanten ins Hürlimann-Areal, ein neues Quartier, das in und um die ehemalige Brauerei selben Namens in den letzten Jahren entstanden ist. Eine unverhoffte und erfreuliche Begegnung mit anschliessender spontaner Begehung.


Seilbahnstation Cardada

Cardada, 1. November 2011

Ein goldener Herbsttag im Tessin, dank einer "5 Jahre danach"-Geschichte. Mit dem ersten Schnellzug über den Gotthard, dann im Bummler nach Locarno. Mit dem Standseilbähnchen zur Madonna del Sasso und von dort mit der Luftseilbahn nach Cardada. Die Stationen der Letzteren sind vom Stararchitekten Mario Botta. Hier sieht man die Bergstation. Vielleicht nicht das grösste Werk des Tessiners. Die prägnante Form ist allerdings bis in die Stadt hinab deutlich zu erkennen. Das Ziel der Reise waren zwei Datschen auf der Cardada-Alp, ebenfalls vom Büro Botta konzipiert. Sie halten sich gut.


Y-Stuhl von Hans Wegner

Sulz, 14. Oktober 2011

Dieser Y- oder Wunschknöchelchen-Stuhl des dänischen Designers Hans Wegner steht in einem Einfamilienhaus eines global orientierten Doppelverdiener-Ehepaars. Selten sieht man eine Möblierung, die so gut zur Architektur passt. Entdeckt auf einer Besichtigungstour für Journalisten zu neueren Passivhaus-Holzbauten in Vorarlberg, organisiert von den Veranstaltern der Tri, die Ende März 2012 in Bregenz stattfinden soll.


Radisson, Luzern

Luzern, 4. Oktober 2011

Konsolenmöbel hinter der Reception des Radisson Blu in Luzern. Auch dieses Objekt wurde in architektur+technik vor fünf Jahren publiziert, und ich stattete ihm einen Besuch mit dem Fotoapparat ab. Die Gegend hinter dem Luzerner Hauptbahnhof entwickelt sich rapide. Einst war hier der Güterbahnhof, jetzt sind Neubauten zur Seeuferpromenade orientiert. Die Anbindung ans Stadtzentrum erfolgt entweder entlang der Seepromenade via Eingangsbereich KKL oder über Passerellen direkt durch den Hauptbahnhof. Ich bin von der Situation angetan.


Spyrigarten, Hirzel

Hirzel, 25. September 2011

Nachverdichtung auf dem Land: Die Wohngruppe Spyrigarten bietet betagten und pflegebedürftigen Menschen ein Heim. Das neue Volumen passt sich gut ins Ensemble der lockeren Bebauung um die Kirche ein. Es verzichtet auf eine unnötige Anbiederung und bringt den neuen Komfort (z. B. Balkone) in einer eigenstädigen aber nicht störenden Architektur zum Ausdruck. Das Projekt stammt von den Roos Architekten aus Rapperswil und kann für sich in Anspruch nehmen, so zu wirken, als hätte es schon immer dagestanden.


Villa Seerose, Horgen

Horgen, 9. September 2011

Der Sommer macht sich noch einmal energisch bemerkbar, und ich darf einen Ausflug machen an den Zürichsee, um ein Tertianum "nach fünf Jahren" nochmals zu fotografieren. Die Abbildung zeigt nicht den Park der Seniorenresidenz sondern die einstige Fabrikanten-Villa Seerose direkt am See, auf deren Rasen eine Baumreihe ihre Schattenspur legt. Es ist fast verrückt, dass man in dieser Postkartendylle den Alltag verbringen darf.


Limmatweg Spreitenbach

Spreitenbach, 22. August 2011

Berufsspaziergang in grosser Hitze vom Bahnhof Killwangen-Spreitenbach ins Industriegebiet Neuhard mit Ziel Soprema (zwecks Interview). Der Limmatuferweg ist dazwischen ein Anhängsel der Autobahn, wird von dieser aber durch dicke Schallschutzgläser getrennt. Blickt man auf den Fluss, so sieht man eine Uferidylle, während im Rücken das dumpfe Donnern des Verkehrs zu hören ist. Eine absurde und doch fast poetische Situation, zu welcher die lichtdurchlässigen Graffitis auf dem Glas wirklich zu passen scheinen.


Im Forster

Im Forster, 1. August 2011

Gartenhag-Revival am Zürichberg. Die Villa Im Forster mit ihrem riesigen Park gleich oberhalb des Toblerplatz wurde um mehrere Wohnhäuser im Hochpreissegment ergänzt. Das Gesamtareal besitzt noch immer den selben Perimeter, die Häuser teilen sich den Park. Es ist das Kunststück gelungen, dass man meint, hier gebe es "fast nichts Neues". Die moderne, veredelte Interpretation des züritypischen Holzhags - kräftige, oben leicht angeschrägte Latten mit Trapezquerschnitt - trägt zum gelungenen Gesamtresultat bei.Und beim Hagklettern besteht kaum Verletzungsgefahr.


Foyer Hallenstadion

Hallenstadion, 12. Juli 2011

Massenananlass-Tempel im Ruhezustand. Schlich mich ins Foyer. Grund: die Serie "5 Jahre danach" in architektur+technik. 2005 erhielt die Halle einen neuen Vorbau. Er ist robust und scheint sich zu bewähren. Besonders schön ist der Übergang vom niedrigen, dunklen Eingangsbereich ins hohe, zenital mit Tageslicht vorsorgte Foyer, an das die Halle anschliesst. Dieser Übergang in der Raumhöhe und diese Lichtverhältnisse sind bei Tag, wenn keine Menschenseele da ist, am stärksten spürbar. Eigentlich absurd - dieser Zustand ist als Raumerlebnis doch gar nicht vorgesehen.


Bahnhof Ostermundigen

1. Juli 2011

Im Bernbiet scheint manches in Stein gemeisselt, das anderswo vernichtet und vergessen ist. In diesem Vorortsbahnhof gibt es noch einen richtigen Wartsaal und Schalter, die bedient werden. Schnuppert man sorgfältig, kann man den Stumpenrauch noch spüren. Man denkt an das Chanson von Mani Matter, während 400 Toyota Yaris langsam in zwei Lagen über die Geleise gegen Süden rattern. Ich war auf dem Weg zur Firma Sedorama, die hier ansässig ist und ihr - immerhin - 30jähriges Jubiläum feierte.


Schloss Tarasp

Schloss Tarasp, 23. Juni 2011

Wenn man mit dem Fahrrad (oder auch andersweitig) das Unterengadin hinab reist, erscheint dieses Gebilde auf einer Hügelkuppe hoch über dem Talboden. Es drängt sich als Kulisse für eine Kafka-Verfilmung geradezu auf und erscheint als düsterer, entrückter Fremdkörper, der über allem zu thronen scheint. Ein eigenartiger Gegensatz dazu sind die maroden und deshalb so faszinierenden Thermenanlagen von Bad Tarasp tief unten am Fluss. In der NZZ erschien im vergangenen Oktober ein interessanter Artikel über Tarasp und seine neue Verbindungsbrücke.


Black Office, Widnau

Widnau, 16. Juni 2011

Aussicht von der Dachterrasse des kleinen Hochhauses Black Office ins Rheintal. Eine ziemlich stark industrialisierte Region ohne grössere Ortschaft. Trotzdem wirkt das ganze Tal wie eine riesige Stadt, die aus dieser Perspektive eigenartig amerikanisch anmutet. Die verschiedenen Landesgrenzen lassen sich nicht erkennen, massgebend sind die natürlichen Grenzen der Bergketten. Ich war zu Gast bei Baumschlager Hutter Partners, die hier oben ihre Schweizer Niederlassung haben und feierten.


Erdhaus in Madetswil

Madetswil, 5. Juni 2011

Das passende Verb zum Dasein dieses Erdhauses will mir nicht in den Sinn kommen. Steht es? Liegt es? Wogt es? Seine Wohnfläche soll 200 Quadratmeter betragen. Das leuchtende Weiss seiner "absolut luftdichten Polyurethanschicht" verrät sein geringes Alter. Zu Beginn meines Architekturstudiums schwang ein Komilitone einen Artikel über diese Erdhäuser über dem Kopf. Das sei die Wohnform der Zukunft, rief er. Er brach kurz darauf sein Studium ab.


Rohwiesen

Rohwiesen, 21. Mai 2011

An und in diesem Haus darf ungeniert gezäuselt werden - dafür ist es nämlich da. Rohwiesen ist ein Übungszentrum für Feuerwehrleute und Katastrophenschützerinnen und -schützer. Es steht einen ganzen Katastrophenpark voller künstlicher Ruinen, in dem die Natur ungehindert wuchern darf und der Beton auch mal bröckeln soll. Rohwiesen befindet sich ganz in der Nähe des neuen Entwicklungsgebiets Glattpark in Opfikon und ist eine Sehenswürdigkeit.


Palme-Kreisel, Pfäffikon/ZH

Pfäffikon/ZH, 8. Mai 2011

Der Kreisel beim Behindertenheim der Stiftung zur Palme hat in seinem Zentrum eine Palme. Sie wird durch eine Öffnung zwischen zwei Granitstelen angedeutet. Das Palmengrün kommt von den nun üppig belaubten Bäumen ausserhalb des Kreisels. Kreisel sind neueres Schweizerisches Kulturgut. Darüber schrieb ich neulich in meinem Kreiselartikel in architektur+technik.


Gold in Kilchberg

Kilchberg, 25. April 2011

Wir haben das Privileg, in einer Zeit zu leben, in der wenige Konventionen gelten. Anything goes. Und so gibt es eben Menschen, die ein Goldhaus ihre Residenz nennen dürfen. Jemand hat sich diese Freiheit genommen, das ist gestattet und sorgt für Abwechslung im Siedlungsbrei. Die Frage, ob es sich ziemt, ist altmodisch, also hinfällig. Aber gäbe es nicht originellere Methoden, um aufzufallen?


St. Gallen-Winkeln

St. Gallen-Winkeln, 8. April 2011

Heute schrieben sie in der Zeitung vom Vegetationsvorsprung, den wir in diesem Frühling erleben. Wie auch immer, in St. Gallen-Winkeln sind die Magnolien noch nicht so weit wie in Schlieren. Das ist kein Wunder, liegt dieser Vorort mit seiner AFG-Arena auch viel höher als jener im Limmattal. Den Hintergrund leistet die Raiffeisen-Filiale aus Sichtbeton, ein Werk der Gähler Architekten aus St. Gallen. Ich war hier auf Besuch bei Armstrong.


Zürich West

Zürich West, 2. April 2011

Kleiner Spaziergang durch ein neues Quartier im schönsten Frühlingsabendlicht. Unglaublich wie schnell sich das alles ändert. Die Skyline mit dem Prime Tower (im Hintergrund) und dem Mobimo Tower ist brandneu, am Boden manches noch gar nicht fertig. Hier ist man wirklich zuversichtlich, dass etwas Tolles und Aufregendes entsteht. Die Aufnahme entstand übrigens auf der neuen Bogenbrücke über der Förrlibuckstrasse. Sie gehört zur Parkanlage des so genannten Gleisbogens.


Gemiendehaus Affoltern

Affoltern am Albis, 27. März 2011

Vor fünf Jahren habe ich das Gemeindehaus von Müller Siegrist und B+P Baurealisation beschrieben in architektur+technik. Heute nun ein Wiedersehen. Das grosse, mit farbigem Glas belegte Vordach projiziert die Schatten des liegenden Wassers auf die Tragstruktur. Sieht wirklich toll aus! Auch die Fassade besteht aus Glas, das grün gefärbt ist. Leider scheinen die Paneele schadhaft. Der rückwärtige Teil des Gebäudes ist eingezäunt. Schon seit langem. Einer konstruktiven Pionierleistung wünscht man das wirklich nicht.


Bahnhof Winterthur

Winterthur, 20. März 2011

Eine grosse, tiefe und zentrale Baugrube klafft gegenüber Winterthurs Hauptbahnhof. Hier entstehen nach langem hin und her die Archhöfe nach einem Entwurf der BDE Architekten. Hof soll hier kein leeres Wort sein, es handelt sich um eine Blockrandbebauung mit Mischnutzung und einem Innenleben. Ich warte gespannt auf den Baufortschritt an dieser städtebaulich wichtigen und interessanten Stelle.


Siriuswiese

Siriuswiese, Zürich, 6. März 2011

Früher war die Siriuswiese einfach eine Wiese, umgeben von Bäumen und gerahmt von einer Buchenhecke, mit ein paar Bänklein und einem Sändelikasten. Jetzt wurden mehrere grosse Sandlöcher in die Wiese "gebrannt", mit lustigem Spielgerät darin. Da ich mich in nächster Zeit nicht für ein politisches Amt bewerben möchte, darf ich es sagen: Mir gefällt's nicht. Da kann man noch so viel Gutes für Kinder tun wollen, die angestrengte Fröhlichkeit (initiiert und organisiert von Erwachsenen) nervt in diesem Kontext.


Flechtwerk in Myanmar

Flechtwerk in Myanmar, 15. Februar 2011

Geflochtene Matten und Zäune prägen die Dörfer entlang des Flusses Irrawaddy - pardon: Ayeyarwady -, der sich vom Himalaya quer durch Myanmar bis zur Andamanensee erstreckt. Leicht, transportierbar, vergänglich und brandgefährlich bilden sie das "Strickmuster" der bescheidenen Hütten der Siedlungen in Ufernähe. Für mehr Flechtwerk aus Myanmar Bild anklicken.

Myanmafrilmchen


Zug

Zug, 1. Februar 2011

Das war, ich gebe es zu, schon letzte Woche. Blick auf das neue Logistik Center der Verzinkerei Zug von Bétrix & Consolascio. V-Zug hält dem namensgebenden Standort seine Treue - an einem Ort, wo man eigentlich keine Industriebetriebe mehr erwarten würde. Das Firmengelände hat schon fast einen Campus-Charakter. Es werden hier Haushaltsgeräte für den Premium-Markt erzeugt.


Regensberg

Regensberg, 16. Januar 2011

Das kleine Städtchen im Zürcher Unterland lag bereits am früheren Sonntagmorgen über der Nebelgrenze, und ich konnte mich so richtig über mein neues Velo freuen. Der Hausring bildet auch gleich die Befestigung und umschreibt nach innen einen Platz, der zum Teil mit Privatgärten gefüllt ist. Es ist hier ruhig und idyllisch, man beneidet die Leute, die hier wohnen dürfen, auch wenn der Ort ziemlich stark dem Fluglärm des nahen Zürcher Airports ausgesetzt ist.



Kartausstrasse, Zürich

Kartausstrasse, Zürich, 9. Januar 2011

Nach eisigen Tagen ist es wieder verhältnissmässig warm und feucht. Klassisches Grünspanwetter - und auch Moos gedeiht in diesem Klima prächtig. Da mich der Neujahrsvorsatz vom grünen Bereich noch nicht losgelassen hat, ist das für mich erfreulich. Doch die Farbe allein bringt's wohl nicht. Hinter diesem grün strahlenden Hag befindet sich das Areal der Irrenanstalt Burghölzli, wie es mir plötzlich siedend heiss einfiel. Da geht niemand gerne hin, die Tangente der Einfassung sendet derzeit wohl ein eher unpassendes Signal aus.


Zürichbergstrasse, Zürich

Zürichbergstrasse, Zürich, 1. Januar 2011

2010 brachte vielleicht einen breiteren, aber keinen neuen Horizont. Das muss mich zufrieden stellen. Dieses Bildmotiv ist Mutter des Vorsatzes für 2011: stärker in den Grünen Bereich vordringen! Dafür wird ein psychischer und intellektueller Aufwand zu erbringen sein, aber ich sollte es schaffen. Hauptsache, man ist präsent und rege. Wo ein Wille ist, sollte auch ein Weg sein, nicht wahr?




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